Der zu untersuchende universelle Gegenstand ist der:
Büstenhalter
Am 12. Februar 1914 meldete die Amerikanerin Mary Phelps Jacob ein Patent für einen rückenfreien Büstenhalter in den USA an, das ihr am 3. November desselben Jahres erteilt wurde.
Es waren bereits vorher regional unterschiedliche "Modelle zur Bedeckung der weiblichen Brust" entwickelt worden, sogenannte "Kurz-Korsetts". Jedoch störte Jacob, dass sich die darin eingearbeiteten Fischbeine unter dem Abendkleid abzeichneten. Kurzerhand schneiderte sie, mit Hilfe ihres Dienstmädchens, aus zwei seidenen Taschentüchern und rosa Bändern einen rückenfreien Büstenhalter, der sich nicht abzeichnete und zudem der Trägerin eine ungekannte Bewegungsfreiheit schenkte.
Dieser BH fand zunächst reißenden Absatz. Nach einiger Zeit ebbte aber die Nachfrage wieder ab. Das Modell galt als "zu wenig bedeckend". Erst als 1917 der Berater des Amerikanischen Präsidenten, Bernhard Baruch, die amerikanischen Frauen aufrief, ihren patriotischen Beitrag zu leisten, durch "kriegsentscheidendes Material" frei zu machen, und auf dieses stoffsparende Modell umzusteigen, verdrängte der BH das Korsett und trat seinen Siegeszug um die Welt an.
Heute gilt der BH als Zeichen der Emanzipation, Freiheit und Selbstbestimmung der Frau.
Die öffentlichen Auspeitschungen von Frauen, wie jüngst in Somalia geschehen, da laut männlichen Moslems Brüste natürlich auszusehen haben und nicht durch einen BH modelliert, macht deutlich, wie wichtig dieses Kleidungsstück ist.
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